Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, den Körper gegen einen Krankheitserreger zu immunisieren. Die Immunisierung kann aktiv oder passiv erfolgen.
Aktive Immunisierung
Der Körper kann durch die Erkrankung selbst oder durch eine Impfung immunisiert werden. Ziel der aktiven Immunisierung ist es, den Körper langfristig vor einer Erkrankung zu schützen, ohne zuvor die Erkrankung durchmachen zu müssen. Dazu werden mit einer Impfung abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger verabreicht, die selbst keine ernsthafte Erkrankung mehr verursachen können.
Hinweis
mRNA-Impfstoffe und Vektorimpfstoffe sorgen dafür, dass der Körper selbst Bauteile des Krankheitserregers herstellt. Weitere Informationen finden Sie unter: Arten von Impfstoffen
Dem Körper wird so eine Infektion vorgetäuscht, und er wird angeregt, selbst Antikörper und sogenannte Gedächtniszellen zu bilden. Wenn man sich zu einem späteren Zeitpunkt mit dem echten Erreger ansteckt, können diese schnell aktiv werden und die Erkrankung abwehren. Der Impfschutz ist meist nach wenigen Wochen gegeben und bleibt über mehrere Jahre bestehen. Bei ausgewählten Infektionserkrankungen wirkt der einmal aufgebaute Impfschutz meist ein Leben lang (z.B. Masern).
Passive Immunisierung
Um eine Infektion zu verhindern oder abzuschwächen, werden bei der passiven Immunisierung dem Organismus bereits fertige Antikörper (Immunglobuline) zugeführt. Die verabreichten Antikörper sind sofort wirksam und können den Krankheitserreger oder dessen Giftstoffe in kürzester Zeit unschädlich machen. Allerdings werden sie vom Körper abgebaut, sodass der Schutz nach einer passiven Immunisierung nur wenige Wochen bis Monate andauert. Durch eine rechtzeitige passive Immunisierung kann sogar der Ausbruch einer Infektionserkrankung verhindert werden, nachdem man sich mit einem Krankheitserreger angesteckt hat.
Simultanimmunisierung
Bei der Simultanimmunisierung wird gleichzeitig aktiv und passiv immunisiert. Damit nützt man die Vorteile beider Maßnahmen. Die fertigen Antikörper, die der Patientin oder dem Patienten verabreicht wurden, schützen bis zur Bildung eigener Antikörper. Die Simultanimmunisierung wird manchmal notwendig, wenn sich eine Person mit einem Krankheitserreger angesteckt hat und nicht sicher ist, ob sie gegen diesen Erreger geschützt ist.
Eine Simultanimmunisierung wird z.B. durchgeführt als:
- als Tetanusprophylaxe: bei Verletzten ohne aktiven Impfschutz oder
- als Tollwutprophylaxe: nach Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier.